Papier
ist, wie wir alle wissen, unendlich geduldig -
doch Menschen sind es,
wie wir auch wissen, weniger - und die europäischen Bürger nicht länger.
Kluge Köpfe in Strassburg und Brüssel erarbeiten täglich beträchtliche
Mengen von diesem Papier für Unionsbürger einer rasch wachsenden
Anzahl von Mitgliedsstaaten. Berge von Verordnungen, Richtlinien und
Gesetzen, die unser Zusammenleben länderübergreifend regeln, verwalten
und kontrollieren. Schon heute beeinflusst dies bereits maßgeblich
unseren Alltag.
Aber sie sind gemacht für
einen Typ Menschen, den es gar nicht zu geben scheint: Den Europäer!
Dabei ist seine Geschichte die
wohl am besten belegte auf der Welt.
Seine
schöpferische Kraft wirkt in Amerika, Asien, Afrika, Australien, auf
dem Mond und ist auf dem Weg in andere Galaxien. Tatsächlich ist sie
beispiellos auf unserem Planeten. Aber so brillant seine Philosophien
auch durchdacht waren, so genial sich seine Technologien, so hinreißend
sich seine Kunstwerke uns auch präsentieren, so unvollkommen erwiesen
sich alle seine bisherigen Ansätze, das allgemeine Geschick seiner
Mitmenschen zu organisieren.
Wen wundert’s? Der Europäer
ist Individualist, buchstäblich dem lateinischen Wortsinn nach:
un-teilbar. Er lässt sich nicht gerne einteilen, aufteilen oder gar
benachteiligen. Er will als Ganzes respektiert werden, um sich ganz
entwickeln zu können. Das bedeutet, er möchte nicht die Zuteilung von
Freiheiten. Er möchte die umfassende Freiheit, seine Möglichkeiten
individuell zu entwickeln, zu leben und zu gestalten. Aber dies kann
nicht von Brüssel alleine geleistet werden, dafür müssen wir
Unionsbürger erst mal ein Europabewusstsein aufbauen.
Unser Kontinent ist noch
überaus verwundbar, eine schier unübersichtliche Baustelle - und die
Visionäre und Baumeister eines starken, vereinten Europas werden es nur
schaffen, wenn wir Unionsbürger, die Bauherren, hinter ihnen stehen.
Wir müssen trotz unterschiedlicher Sprachen einander verstehen lernen.
Zivilgesellschaftliche Brücken zwischen unseren so verschiedenen und
durch geschichtliche Ressentiments national isolierten Völkern bauen.
Dazu brauchen wir nicht den schon so oft in der europäischen
Vergangenheit vergeblich beschworenen Neuen Menschen schaffen.
Es gilt lediglich, ihn zu
entdecken!
Er ist längst bereit und
fordert seine Identität, seinen Platz auf der Bühne Europas. Mit neuen
Lebensgewohnheiten, neuen Formen des Umgangs mit anderen, grenzüberschreitenden
Interessen und unerschöpflicher Neugier auf ein lebendigeres
Zusammenleben.
All das ist bereits in unseren
Köpfen und verspricht, eine denk-würdige Aufgabe zu werden. Wir
laden Sie ganz persönlich dazu ein:
THINK
EUROPEAN!
Walter-W.
Legenstein
Generalmanager
der Aktion
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